
Marokkanisches Hähnchengericht zaubert einen herrlichen, würzigen Duft in die Wohnung – wärmende Gewürze und ein Hauch Süße von Datteln machen Lust auf mehr. Im Topf treffen mediterrane Aromen auf einfache Zutaten, alles schmort langsam und das Hähnchen wird so zart, dass du es mit der Gabel teilen kannst. Jeder Löffel kombiniert würzige Noten, frische Tomaten und weiche Möhren – alles ganz entspannt in einem Topf, richtig wohltuend und besonders.
Ich habe das Gericht für Freunde an einem kühlen Herbstabend gekocht – und plötzlich mochten alle die marokkanische Küche. Es ist jetzt meine Nummer eins, wenn ich an kalten Tagen Wärme und Gemütlichkeit teilen will.
Zutatenliste
- Gelbe oder weiße Zwiebeln: Sorgt für Würze und dezente Süße, gelbe Zwiebeln sind perfekt fürs Gleichgewicht
- Stückige Tomaten aus der Dose: Wenn möglich gegrillt für leicht rauchigen Geschmack, nimm gute Marken mit wenigen Zusatzstoffen
- Frischer Ingwer: Gibt einen kleinen Kick und Frische. Such nach festen Knollen mit glatter Haut
- Knoblauchzehen: Macht alles aromatisch; nimm frische, keine alten mit grünem Trieb
- Hähnchenschenkel, ohne Knochen und Haut: Bleiben schön saftig, auch nach langem Schmoren. Lieber keine mit blauen Stellen nehmen
- Salz und schwarzer Pfeffer: Bringen alle Aromen richtig raus
- Extra natives Olivenöl: Gibt Geschmack und ein seidiges Gefühl; am besten kalt gepresstes Öl nehmen
- Große Möhren: Für leichte Süße und cremige Textur; nimm feste, leuchtend orange Möhren
- Gemahlener Kreuzkümmel: Nussig und erdig – darf in keiner Gewürzschublade fehlen
- Zimt (gemahlen): Sorgt für Wärme und eine süßliche Note – möglichst aus einem frisch geöffneten Gefäß nehmen
- Paprika edelsüß: Bringt eine leichte Rauchnote; falls möglich spanischen Paprika
- Gemahlener Koriander: Frische, zitronige Nuancen – am besten aus frisch gemahlenen Samen
- Gemahlene Kurkuma: Schön gelbe Farbe und sanfte Bitterkeit – immer frische und leuchtende Kurkuma nehmen
- Hühnerbrühe: Sorgt für vollen Geschmack, selbstgemacht oder aus dem Supermarkt mit wenig Salz
- Rohrzucker oder Honig: Fängt die Säure der Tomaten auf; Honig sorgt für blumige Süße
- Rotweinessig: Bringt einen frischen, sauren Kick; schau nach milderen Varianten
- Medjool-Datteln: Für honigsüße Karamellnoten; die Datteln sollen schön saftig und glänzend sein
- Frische Petersilie: Am Ende fürs Auge und frischen Geschmack
Einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Aromen mixen:
- Schneid Zwiebeln grob, schmeiß sie mit Tomaten, Ingwer und Knoblauch in den Mixer. Kurz kräftig pürieren, dann zur Seite stellen. Diese Mischung gibt dem Essen richtig Tiefe und macht alles sämig.
- Hähnchen scharf anbraten:
- Großen Topf bei mittlerer bis hoher Hitze nehmen, bisschen Olivenöl rein, warten bis es schimmert. Hähnchenschenkel salzen und pfeffern, dann in den Topf legen. Pro Seite etwa 3-4 Minuten anbraten, bis sie goldbraun sind. Hähnchen rausnehmen – was unten klebt, gibt später Mega-Geschmack.
- Gemüse anbraten:
- Noch bisschen Olivenöl reingießen, Zwiebeln reinschmeißen und 5 Minuten leicht braten. Möhren dazu und nochmal 5 Minuten – Zwiebeln sollen glasig werden, Möhren leicht weich. Nicht zu dunkel werden lassen.
- Gewürze richtig aufwecken:
- Kreuzkümmel, Zimt, Paprika, Koriander und Kurkuma direkt ins Gemüse geben. Bei niedriger Hitze eine Minute lang rühren, damit die Aromen sich entfalten. Jetzt riecht’s schon mega!
- Mit Tomatenmischung ablöschen:
- Pürierte Gewürzmischung mit in den Topf geben und alles gut umrühren. Leicht köcheln lassen, so 3-5 Minuten, damit die Aromen schön zusammenkommen.
- Mit Hähnchen und Brühe schmoren:
- Jetzt wieder das Hähnchen reinlegen, Hühnerbrühe, Rotweinessig und Zucker oder Honig dazufügen. Alles durchrühren und leicht köcheln lassen. Deckel drauf und mindestens 30 Minuten ganz entspannt simmern lassen. Immer mal wieder umrühren.
- Hähnchen zerzupfen und Datteln zugeben:
- Hähnchen rausnehmen, mit zwei Gabeln auseinanderziehen, dann zurück in den Topf geben. Die gehackten Datteln draufstreuen und einmal gut durchrühren.
- Abschmecken und schön anrichten:
- Nochmal probieren, ob Salz passt. Kurz vorm Servieren ordentlich frische Petersilie drüber – fertig ist das Farbwunder.

Wissenswertes
Ich feier’s total, wie die Medjool-Datteln nach dem Schmoren so richtig weich werden und alles schön süß machen. Meine Kids wollen immer extra Datteln rein und sogar die wählerischsten Esser kriegen den Teller leer.
So bleibt’s frisch
Lass alles erst ganz auskühlen. Dann in eine Dose packen und ab in den Kühlschrank, da hält’s bis zu vier Tage. Für länger – am besten portionsweise einfrieren, aber nicht ganz voll füllen, es dehnt sich aus. Beim Aufwärmen einfach etwas Wasser dazugeben, falls es zu dick wird, klappt in Topf oder Mikrowelle super.
Austauschmöglichkeiten
Wenn du keine Hähnchenschenkel hast, gehen auch Bruststücke, die bleiben aber nicht ganz so saftig. Keine Datteln da? Trockenaprikosen geben eine fruchtige Note. Auch mit Süßkartoffeln statt Möhren schmeckt’s richtig gut – klein schneiden, damit sie schnell weich werden. Magst du’s schärfer, gib einfach etwas Cayenne-Pfeffer dazu.

So schmeckt’s noch besser
Am allerschönsten zu lockerem Couscous, Reis oder einfach mit warmem Fladenbrot. Ein frischer Gurkensalat bringt die nötige Frische zu den würzigen Aromen. Für Gäste stelle ich gern extra Datteln und gehackte Petersilie auf den Tisch – dann kann jeder seine Portion aufpeppen, wie er mag.
Kleiner Kulturnotiz
Klassische marokkanische Eintöpfe verbinden süße und pikante Zutaten, die seit Generationen weitergegeben werden. Hier ist alles angepasst auf die heimische Küche, aber das typisch gemütliche Gefühl aus Nordafrika bleibt immer dabei.
Häufig gestellte Fragen
- → Welches Hühnerfleisch klappt am besten?
Hähnchenschenkel ohne Haut und Knochen werden schön zart und bleiben beim langen Garen saftig.
- → Kann ich die Datteln austauschen?
Klar, getrocknete Aprikosen oder Pflaumen geben auch eine schöne Süße. Oder einfach weglassen, falls du es nicht fruchtig magst.
- → Kann ich auch Hähnchenbrust nehmen?
Geht, die Brust kann aber schneller trocken werden. Lieber etwas weniger lang schmoren lassen.
- → Ist das Ganze scharf?
Nein, das hier ist warm gewürzt, aber nicht scharf. Es kommen lauter aromatische Gewürze drin vor, aber kein Chili.
- → Wie bewahre ich Reste am besten auf?
Erst abkühlen lassen, dann in eine verschlossene Box füllen. Im Kühlschrank hält’s bis zu vier Tage, eingefroren sogar drei Monate.
- → Kann ich das auch vegetarisch machen?
Klar, nimm Kichererbsen statt Hähnchen und statt Fleischbrühe einfach Gemüsebrühe. Bleibt schön vollmundig!